© letzte Aktualisierung 18.11.2025
Die allgemein gebräuchliche Verwendung eines Zusatzes zum Rufnamen beginnt
bei uns (wie in West- und Südeuropa) im 12. Jahrhundert in den Städten des
Westen des deutschen Sprachgebietes. Diese Zusätze werden als Beinamen
bezeichnet. Sie waren noch nicht fest an eine Person oder eine Familie gebunden,
so dass oftmals für ein und dieselbe Person mehrere Beinamen verwendet wurden.
Die Herausbildung der Familiennamen, ihre Erblich- und Gesetzlichkeit vollzog sich
in einem langen Prozess. Im 15./16. Jahrhundert war es in allen Städten des
damaligen deutschen Sprachgebietes üblich geworden, einen Gesamtnamen zu
führen. Dieser Gesamtname bestand aus einem oder mehreren Vornamen und
einem erblichen Familiennamen. Im 17. Jahrhundert traten dann gesetzliche
Regelungen in Kraft, die das Führen eines Gesamtnamens auch für die Landbe-
völkerung zur Pflicht machten. Vom 12. bis Ende des 18. Jahrhundert erstreckt
sich also die Herausbildung der Beinamen und der Übergang der Beinamen zu
unseren Familiennamen. Daraus erklärt sich zumindest teilweise, dass es vielfältige
Widersprüche zwischen der Bedeutung der Namen und den heutigen Verhältnissen
der Namensträger gibt.
Beck, Becker:
aus der alten oberdeutschen, bis ins mitteldeutsche Gebiet hineinreichenden
Bezeichnung für den Bäcker (mittelhochdeutsch becke)
Braun:
1. Übernamen zu mittelhochdeutsch brün > braun, dunkelfarbig< nach der Haar-,
Haut- oder Augenfarbe bzw. nach der Kleidung.
2. Aus einer diphthongierten Form des Rufnamens Brun(o) (brün) entstandene
Familiennamen.
Caspari:
patronymische Bildungen im Genetiv zur latinisierten Form Casparius (>Kaspar)
Claussen:
patronymische Bildungen (schwacher Genetiv oder Ableitung auf -sen) zu Claus
(>Nikolaus)
Ehlen:
1. Patronymische Bildung (schwacher Genitiv) zu Ehle(e). Ehl – aus einer Kurzform
von Ehlert entstandene Familienname.
2. Herkunftsname zu dem Ortsnamen Ehlen (Hessen, Niedersachsen).
Eich:
1. Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch eich >Eiche<: >wohnhaft unter Eichen
oder bei einer großen Eiche<.
2. Herkunftsname zu den überaus häufigen Ortsnamen Eich, Eiche, Eichen.
3. Gelegentlich kann diesem Familienname auch ein Hausname zugrunde
liegen.
Engels:
patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Engel.
1. Auf eine Kurzform von Rufnamen, die mit >Engel< beginnen (z.B. Engelhard[t],
zurückgehender Familienname; eine Ableitung von einem Frauennamen
(z.B. Engelburg, Engelheid, Engel) dürfte nur vereinzelt in Frage kommen.
2. Gelegentlich kann auch ein Übername zu mittelhochdeutsch engel >Engel<
für einen guten Menschen vorliegen.
Faßbender:
Berufsnamen zu mittelhochdeutsch vazbinder, vazbender >Büttner<; vgl. Böttcher.
Böttcher - niederdeutscher und mitteldeutscher Berufsname für den Hersteller von
Fässern und Tonnen aus Holz. Das Böttcher heute die allgemeine Bezeichnung für
das Handwerk in der Schriftsprache geworden ist, ist u.a. auf Luthers Einfluss
zurückzuführen. Das Gewerbe war nicht nur zahlreich in großen mittelalterlichen
Städten, sondern auch auf dem Land vertreten.
Fischer:
die allgemeine Verbreitung dieses Familiennamens erklärt sich aus der großen
Bedeutung des Fischfangs im Mittelalter. Fische spielten vor allem eine wichtige
Rolle als Fastenspeise, aber auch außerhalb der Fastenzeit war Fisch ein beliebtes
Essen. Erst im 14. Jahrhundert wird das Fischen zu einem Gewerbe, dessen
Ausübung in den Städten durch entsprechende Verordnungen des Rats geregelt
wurde.
Gohr:
1. Herkunftsname zu Ortsnamen wie Gohr (Nordrhein-Westfalen), Gohre, Gohrau
(Sachsen-Anhalt), Gohren (Baden-Württemberg)
2. Wohnstättenname zur Flurnamen slawischer Herkunft wie Gohr, Gohre
3. aus einer verkürzten Form von Gregor(ius) entstandener Familienname
Graf:
1. Übername zu mittelhochdeutsch gräve, greve, md. gräbe, grebe >Graf< nach
dem Dienst- bzw. Abhängigkeitsverhältnis oder auch nach der Überheblichkeit des
ersten Namensträgers.
2. Amtsnamen für den Dorfschulzen oder den Vorsteher verschiedener Ämter.
Hardt:
1. Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch hart >Wald, Trift,
Weidetrift.
2. Herkunftsname zum Ortsnamen Haardt (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Bayern).
3. Übername zu mittelhochdeutsch hert, hart >hart, grob, rau, ausdauernd, hart-
näckig<, mittelniederdeutsch hart, harde >hart, fest, kräftig; lästig, beschwerlich,
knauserig<.
Henn:
auf eine verkürzte Form von Johannes, gelegentlich auf von Heinrich zurückgehende
Familiennamen.
Hillenbrand:
durch Assimilation aus >Hilde-brand entstandener Familienname.
Hoffmann:
Standesname zu mittelhochdeutsch hoveman, mittelniederdeutsch hove(s)man,
Hofman >der zu einem Hofe gehörige Bauer, der einem Hofe zu Diensten verpflichtet
ist; der ein Gehöft bewohnende Bauer<, auch >Diener am Hofe eines Fürsten<,
frühneuhochdeutsch hofman >Bauer, der mit einem grundherrlichen Hof belehnt ist;
Wirtschafter auf einem Gutshof.
Hohn:
1. Berufsübername zu mittelniederdeutsch hön >Huhn< für den Hühnerzüchter oder
-händler.
2. Herkunftsname zu dem Ortsnamen Hohn (Schleswig-Holstein, Nordrhein-
Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern).
Hoppen:
Berufsübername zu mittelniederdeutsch hoppe (Hopfen) für den Hopfenbauern oder
Hopfenhändler
Huhn:
1. Berufsübername zu mittelhochdeutsch huon >Huhn< für den Hühnenhalter,
-verkäufer.
2. Gelegentlich kann diesem Familienname ein Hausname zugrunde liegen.
3. Möglich ist ferner das Vorliegen einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem
Namenwort hun gebildet sind (z.B. Hunold).
Jung:
Übername für den Jüngeren, im Gegensatz zu einem (gleichnamigen) älteren
Mitglied einer Familie; gelegentlich auch Übername für einen jungen, unerfahrenen
Menschen.
Klein:
Übername zu mittelhochdeutsch klein(e) >schmächtig, zart, mager; niedlich, zierlich,
klein<; in Zusammensetzungen (z.B. Kleinhaus) kommt meist die Bedeutung >jung,
jünger< infrage.
Koßmann:
1. aus einer Umdeutung von Kosmas, einem Rufnamen griechischen Ursprungs
(>geschmückt, wohl geordnet, bedacht<) hervorgeganger Familienname.
2. Herkunftsnamen auf –mann zu Ortsnamen wie Kossa, Cossen, Kossen
(Sachsen).
Kötting:
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Köttingen (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-
Pfalz).
Krämer:
Berufsnamen zu mittelhochdeutsch krämare, kraemer, krömer; mittelnieder- deutsch
kramer, kremer, kromer >Kleinhändler, Krämer<.
Krebs:
1. Übername zu mittelhochdeutsch krebez >Krebs< nach der rötlichen Haut- oder
Haarfarbe des ersten Namensträgers.
2. Berufsübername für den Krebsfänger (mittelhochdeutsch krebezer).
3. Berufsübername zu mittelhochdeutsch krebez >Brustharnisch in Plattenform<.
4. Herkunftsname zu den Ortsnamen Krebs (Sachsen, Bayern).
Kröll:
Berufsübernamen zu mittelhochdeutsch kröuwel, krewel, kröul, kreul, mittel-
niederdeutsch krouwel, krauwel, >Gabel mit hakenförmigen Spitzen> für den
Hersteller oder den Benutzer, übertragen auch Übernamen für einen spitzigen,
schroffen Menschen.
Krupp:
1. Berufsübername zu mittelniederdeutsch krup >Vieh, bes. Rindvieh< für einen
Bauern oder Viehhändler.
2. Übername zu mittelniederdeutsch krupen >kriechen<.
Lenz:
1. Auf eine verkürzte Form von Lorentz zurückgehende Familiennamen.
2. Übernamen zu mittelhochdeutsch lenz >Lenz, Frühling< nach einem Zinstermin.
3. Herkunftsnamen zu dem häufigen Ortsnamen Lenz (Oberfranken, Sachsen).
Löhr:
durch Zusammenziehung entstandene Form von Löher. Loher, Löher
1. Berufsnamen für den Rotgerber, der, im Gegensatz zum Weißgerber, nicht Alaun,
sondern Eichenlohe (mittelniederdeutsch lo, mittelhochdeutsch lö(e), löhe) als
Gerbstoff verwendete. Der Loher stellte aus den Häuten von Rindern, Kälbern und
Pferden ein robustes Leder her, das von anderen Handwerkern zu Stiefeln, Riemen,
Pferdegeschirren u.a. verarbeitet wurde.
2. Vereinzelt Ableitungen auf –er von Loh, Lohe, auch von den Ortsnamen Löh
(Nordrhein-Westfalen), Löhe (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-
Pfalz).
Löwenstein:
Herkunftsname zu dem gleichlautenden Ortsnamen (Schleswig-Holstein, Württemberg,
Schlesien, Ostpreußen).
Merten:
als Variante zum Familiennamen Martin entstanden.
Michael:
auf den gleich lautenden Rufnamen hebräischen Ursprungs zurückgehender
Familienname. Michael fand im Mittelalter in der christlichen Welt als Name des
Erzengels Michael Verbreitung. Zur Häufigkeit des Namens hat auch der Anklang an
mittelhochdeutsch michel >groß< beigetragen.
Mies:
der Familienname ist einerseits im gesamten Rheinland, dann aber auch in einem
kleinen Gebiet um Passau häufig. Er muss daher unterschiedlich erklärt werden:
1. Im Rheinland handelt es sich um eine verkürzte, durch Betonung der vorletzten
Silbe entstandene Form von >Bartholomäus.
2. Im bairischen Sprachraum liegt ein Wohnstättenname zu dem oberdeutschen
Flurnamen Mies (>Moos<) vor.
Müller:
der Berufsname Müller ist der häufigste Familienname in Deutschland. Die große
Verbreitung des Namens und seiner Varianten (Müllner, Möller, Miller u.a.) hängt
damit zusammen, dass spätestens seit dem 12. Jahrhundert fast jeder Ort eine oder
mehrere Wassermühlen hatte. Neben Öl- und Getreidemühlen gab es noch Schneide-
mühlen für die Holzverarbeitung, Walkmühlen für die Tuchherstellung und
Lohmühlen, die Eichenrinde (Lohe) für die Gerberei mahlten. Bedingt durch die
große Anzahl der Müller tritt dieser Familienname in vielen Zusammensetzungen
auf, die sich vor allem auf die Art der Mühle (Lohmüller, Oelmüller, Windmüller) und
deren Standort (Angermüller, Bachmüller, Obermüller) beziehen.
Neukirchen:
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Neukirchen (u.a. Nordrhein-Westfalen und
Rheinland -Pfalz)
Noll:
1. Auf Kurzformen von Arnold zurückgehende Familiennamen.
2. Wohnstättennamen zu mittelhochdeutsch nol >rundliche Erhöhung<, mittel-
hochdeutsch nel(le) >Spitze, Scheitel, Kopf<, mittelhochdeutsch nulle >Hügel<.
3. Für Noll kommt bei süddeutscher Herkunft auch ein Übername zu alemannisch
Noll >dicker, plumper, einfältiger Mensch<, bayerisch Nollen >kurzer, dicker
Mensch < infrage.
4. Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Noll (Rheinland-Pfalz), Nolle (Niedersachsen),
Nöll (Rheinland-Pfalz), Noell (Nordrhein-Westfalen)
Otten:
patronymische Bildung (schwacher Genitiv) zu Otto.
Otto – aus dem gleich lautenden Rufnamen, einer verselbstständigten Kurzform von
Namen, die mit dem Namenwort ot gebildet sind hervorgegangener Familienname.
Als Name deutscher Könige und Kaiser spielte Otto im Mittelalter eine bedeutende
Rolle in der Namengebung.
Probst:
1. Amtsname zu mittelhochdeutsch brobest >Vorgesetzter, Aufseher, Probst<,
mittelniederdeutsch provest, pravest >Vorgesetzter eines Domkapitels, eines
Klosters<.
2. Gelegentlich auch Übername, der auf Beziehungen (etwa ein Dienstverhältnis)
des ersten Namensträgers zu einem Probst zurückgeht.
Reifert:
auf eine durch -r-Umsprung entstandene Form von >Reinfried oder Reichfrid
zurückgehende Familiennamen.
Reuter:
1. Berufsnamen zu mittelhochdeutsch riutaere >der ausreutet, urbar macht; Bauer<.
2. Standesnamen zu mittelhochdeutsch ritaere >Reiter, Streiter zu Pferde, Ritter<,
frühneuhochdeutsch reuter >Reiter<.
3. Wohnstättennamen zu mittelhochdeutsch riute >Stück Land, das durch Rodung
urbar gemacht wurde<.
Rings:
im Bereich Bonn-Trier häufiger, auf eine verkürzte Form des Heiligennamens
Severin zurückgehender Familienname. Severin – aus dem Rufnamen Severinus,
einer Weiterbildung des altrömischen Beinamens Severus (zu lateinisch sevêrus
>streng, ernst<), hervorgegangener Familienname. Der Rufname Severin war früher
vor allem im Westen und Nordwesten Deutschlands verbreitet, wo der heilige
Severin, Bischof von Köln (4./5. Jhdt.), verehrt wurde.
Rolff:
auf eine durch Zusammenziehung entstandene Form von Rudolf zurückgehender
Familienname. Rudolf – auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehende
Familienname. Aus zusammengezogenen Formen von Rudolf sind Familiennamen
wie Raulf, Rohlf, Rolf(f), Roolf und Rulf entstanden.
Runkel:
Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen an der Lahn (Hessen).
Saal:
1. Herkunftsname zu dem gleich lautenden Orstnamen (Nordrhein-Westfalen,
Saarland, Bayern).
2. Herkunftsname bzw. Wohnstättenname zu dem Flussnamen Saale.
Scheid:
1. Wohnstättennamen zu mittelhochdeutsch scheide, mittelniederdeutsch schede >
Grenzscheide, Grenze <> wohnhaft an der Grenze<.
2. Herkunftsnamen zu Ortsnamen wie Scheid (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-
Pfalz, Hessen), Scheidt (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
3. Berufsübernamen zu mittelhochdeutsch scheide, mittelniederdeutsch schede
>Schwertscheide< für den Hersteller.
Schmitz:
patronymische Bildung (starker Genitiv) zu Schmidt. Dieser Familienname der die
24. Position in der Häufigkeitsrangfolge der deutschen Familiennameneinnimmt, ist
für das Rheinland charakteristisch.
Schmidt:
Berufsname zu mittelhochdeutsch smit, mittelniederdeutsch smit, smet >Schmied<.
Diese Form ist zurzeit der zweithäufigste Familienname in Deutschland. Der
Familienname Schmidt einschließlich seiner Varianten (Schmid, Schmitt, Schmied,
Schmedt u.a.) und Ableitungen (Schmitz, Schmidl, Schmidtke u.a.) ist deshalb so
häufig, weil das Gewerbe auch in kleinen Orten auf dem Land betrieben wurde. In
den spätmittelalterlichen Städten spezialisierte sich das Metallhandwerk in
zahlreiche Zweige; dies wird noch heute an den vielen Zusammensetzungen mit
dem Grundwort „schmidt“ sichtbar: Blechschmidt, Kupferschmidt, Messerschmidt(t)
u.a.
Schneider:
Berufsname zu mittelhochdeutsch snidaere >Schneider<. Gegenwärtig nimmt
Schneider die dritte Stelle in der Häufigkeitsrangfolge der deutschen Familiennamen
ein. Ursprünglich besorgte der Tuchhändler beim Verkauf den Zuschnitt des
Gewandes. Die Näharbeit wurde vom Nähter übernommen oder im eigenen
Haushalt ausgeführt. Mit der Verfeinerung der Kleidermoden entwickelte sich der
Beruf des Schneiders, der für das Zuschneiden und Nähen der Kleidung zuständig
war. Der Beruf war allgemein verbreitet, blühte aber vor allem in den großen
mittelalterlichen Städten.
Schoop:
1. Berufsübername zu mittelniederdeutsch schope >Schöpfkelle, z.B. Maurer, bes.
die große Füllkelle der Brauer< für den Hersteller oder den Benutzer.
2. Auf einen Hausnamen zurückgehender Familienname. Ein Haus „Zur goldenen
Schope“ ist in Magdeburg bezeugt.
Schult:
1. Übernamen zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch schulde, schult
>Anschuldigung, Klage, Schuldsumme; Abgabeverpflichtung, Buße, Strafe<.
2. Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Schuld (Rheinland-Pfalz).
Schwarz:
1. Übernamen zu mittelhochdeutsch swarz >schwarz, dunkelfarbig< als Anspielung
auf die Haarfarbe des ersten Namensträgers.
2. Gelegentlich Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Schwarz (Hessen, Bayern,
Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern), ferner zu der Wüstung Schwartz bei
Brachwitz (Sachsen-Anhalt).
Siebertz:
patronymische Bildungen (starker Genitiv) zu Siebert(h). Siebert(h) – aus einer
jüngeren Form von Siegbert entstandene Familiename.
Stein:
1. Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch stein >Fels, Stein< nach einem
besonderen Merkmal der Siedlungsstelle.
2. Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Schleswig-Holstein,
Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern).
Steinbach:
Herkunftsnamen zu dem sehr häufigen Ortsnamen Steinbach
Wagner:
Berufsnamen zu mittelhochdeutsch wagener >Wagner, Wagenmacher<.
Ursprünglich eine oberdeutsche Form, nimmt gegenwärtig die 7. Position in der
Häufigkeitsrangfolge der deutschen Familiennamen ein.
Wammes:
Wamser, Wamsler – Berufsnamen auf –er bzw. –ler zu mittelhochdeutsch wambeis,
wammes, wams >Bekleidung des Rumpfes unter dem Panzer, Wams<,
mittelhochdeutsch wambeiser, wammeiser >Verfertiger von Wamsen<. Unter Wams
verstand man zunächst eine unter dem Panzer getragene Jacke aus derbem Stoff.
Sie war meist mit Baumwollwatte gepolstert und abgesteppt. Bauern und andere
einfache Leute trugen das Wams als schützendes Obergewand, wobei sie an den
gefährdetsten Stellen Schienen aus Eisen oder Leder anbrachten und es dadurch
verstärkten. Seit dem 14. Jahrhundert begegnet Wams als ein Teil der bürgerlichen
Kleidung.
Weber:
Berufsname zu mittelhochdeutsch webere >Weber< für den Wollen-, Leinen- und
Barchentweber. Weber nimmt gegenwärtig die 6. Position in der Häufigkeits-
rangfogle der deutschen Familiennamen ein.
Wester:
Wohnstättenname zu mittelhochdeutsch wester >westlich<:>wohnhaft im Westen/im
westlichen Teil des Ortes<.
Ziegler:
Berufsname zu mittelhochdeutsch zieg(e)ler >Ziegelbrenner<. Der Ziegler formte
aus einer mit Stroh vermischten Lehmmasse die Ziegel, trocknete sie an der Luft
und ließ sie am Feuer härten.
Zimmermann:
Berufsname zu mittelhochdeutsch zimberman >Zimmermann<. Der Zimmermann
war ein wichtiger Bauhandwerker, da die Bauten in den mittelalterlichen Städten
vielfach Holz- und Fachwerkbauten waren. Auf dem Lande, wo die Häuser oft im
Eigenbau errichtet wurden, übernahm der Zimmermann die Herstellung der
Dachstühle. Heute nimmt Zimmermann die 20. Position in der Häufigkeitsrangfolge
der Familiennamen in Deutschland ein.
Zwick:
1. Berufsübername zu mittelhochdeutsch zwic (Nagel, Bolzen), auch Zwicken mit
der Zange für verschiedene Berufe, vor allem für den Nagelschmied
2. Wohnstättenname zu oberdeutsch Zwicke (keilförmiges Grundstück)
Quelle: Duden Familiennamen – Herkunft und Bedeutung
Dudenverlag, Ausgabe 2000